Millionen von Fotos, Videos und Audio-Dateien werden täglich auf Sharing-Plattformen im Netz veröffentlicht. Mit Thinglink können solche Objekte in Bilder und Grafiken eingebettet werden – ganz einfach per Foto-Tagging. Dadurch entstehen neue Formen des vernetzten Erzählens, die auch für die Online-PR interessant sind. Zum Beispiel um Angebote, Teams oder Profile interaktiv zu gestalten. Aber auch Themen oder Ereignisse lassen sich mit Thinglink ungewöhnlich inszenieren.
Wie funktioniert das Tool?
Mit Thinklink legen Sie beliebig viele Markierungen (Tags) auf einem Bild an und verlinken diese mit anderen Inhalten im Web. Verweist ein Link auf gängige Sharing-Plattformen wie YouTube, Flickr oder Soundcloud, werden die Inhalte automatisch eingebettet. Das heißt, dass Sie zum Beispiel ein YouTube-Video direkt im Bild anschauen können, ohne die Website zu verlassen. Einbinden lassen sich nicht nur Fotos, Audios und Videos, sondern auch Wikipedia-Einträge, Google-Maps-Karten oder Social-Network-Profile. Auch reine Textfelder sind erlaubt.
Im Gegensatz zu Foto-Tagging-Tools bei Facebook oder Flickr funktioniert Thinglink plattformübergreifend. Getaggte Bilder können per E-Mail oder via Social Networks geteilt, in Websites eingebettet und in Facebook-Tabs integriert werden. Andere Nutzer dürfen sogar eigene Tags hinzufügen – vorausgesetzt, diese Funktion ist aktiviert.
Rechtliche Stolperfallen
Ob das Einbetten von Inhalten ohne die ausdrückliche Genehmigung des Urhebers rechtlich problematisch sein kann, ist umstritten. Was Sie dazu wissen müssen, hat Thomas Schwenke kürzlich in einem Blogartikel am Beispiel von Pinterest prima erklärt.
Außerdem sollten Sie bedenken, dass andere Nutzer auf Ihr Bild zugreifen können, sobald Sie es mit dem Tool bearbeiten. Klären Sie deshalb unbedingt, ob Sie die nötigen Nutzungsrechte besitzen. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie als Ausgangsbild nur eigene Fotos, gemeinfreie Werke oder Bilder verwenden, die unter einer passenden Creative-Commons-Lizenz stehen.
Plattform oder Plugin?
Um das Tool zu nutzen, müssen Sie sich lediglich bei der Plattform anmelden. Das geht auch mit einem Twitter- oder Facebook-Konto. Dort laden Sie Ihr Foto hoch oder verlinken es von einem anderen Speicherort. Wenn Sie das Bild später auf Ihrer Website anzeigen möchten, binden Sie einfach einen Code-Baustein in den HTML-Code Ihrer eigenen Seite ein. In der Basisversion können Sie 50 Bilder kostenlos bearbeiten.
Wenn Sie den Dienst häufiger nutzen wollen, lohnt es sich, Thinglink auf dem System zu installieren. Für weit verbreitete CMS-Systeme – zum Beispiel Joomla, Drupal oder WordPress – gibt es fertige Plugins. Wie Sie dabei genau vorgehen, wird hier gut beschrieben.
Thinglinks in der PR-Arbeit
Für mich ist Thinglink eine kleine Entdeckung, auch wenn die Plattform schon eine Weile existiert. Gezielt eingesetzt, lässt sich mit dem Tool zum Beispiel die Geschichte einer Organisation in einem Bild überraschend neu erzählen oder das eigene Portfolio samt Arbeitsproben audiovisuell präsentieren. Warum nicht eine Veranstaltung oder eine Ausstellung auf der Website oder im Newsletter einmal anders bewerben? Künstler, Redner oder Gäste können sich in Videobotschaften persönlich vorstellen, auf ihre Websites verlinken oder Hintergrundmaterialien anbieten. Auch in der Medienarbeit kann Thinglink ein sinnvolles Werkzeug sein, um Zusammenhänge und Hintergründe zu verdeutlichen. Hier weitere Beispiel als Inspiration:
Interaktives Profil als Facebook-App
Visualisierung der Unglücksfahrt der Titanic
Situation Room im Weißen Haus während der Mission gegen Osama bin Laden
Übersicht Flughafen Berlin-Brandenburg
Disclaimer: Die RHG ist ein Kunde von mir.