Die Website steht, das Blog ist eingerichtet und fünf, sechs Monate lang erscheinen regelmäßig neue Artikel. Dann werden die Abstände zwischen den Beiträgen immer länger und länger und länger… Warum leiden so viele Business-Blogs unter dem Kaugummi-Syndrom?
Häufig liegt es daran, dass der Schreibprozess einfach zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Gerade kleinere Organisationen oder Freiberufler müssen mit ihren Kapazitäten haushalten. Sobald der Laden brummt, bleibt das Schreiben auf der Strecke.
Sicher, bloggen ist zeitaufwendig, mindestens ein bis zwei Stunden pro Blogpost sollten Sie einplanen. Wenn Sie erheblich länger brauchen, habe ich drei Tipps für Sie, wie Sie Ihren Schreibprozess straffen können.
Themenspeicher anlegen
Eines der größten Zeitmonster ist die Themenfindung. Bei der Recherche nach neuen Artikelideen verliere ich mich liebend gern im Netz. Ruckzuck sind zwei Stunden vergangen, in denen ich zwar angeregt geschmökert habe, aber keinen Deut mit der Planung eines neuen Artikels vorangekommen bin. Also bin ich dazu übergegangen, mir einen Themenspeicher anzulegen.
Ob Sie dafür einen Schmierzettel, eine Excel-Tabelle oder ein digitales Notizbuch wie Evernote verwenden, ist unerheblich. Wichtig ist nur, dass Sie Ihren Speicher jederzeit parat haben. Sobald mir ein interessantes Thema unterkommt – zum Beispiel im Kundengespräch, bei einer Konferenz oder beim Stöbern im Feedreader – notiere ich mir ein paar Stichworte, einen Link oder ein Zitat.
Alle drei Monate nehme ich mir meinen Speicher für eine halbe Stunde vor, miste aus, sortiere und überlege, wann ich welches Thema angehen könnte. Der erste grobe Themenplan steht. Darauf kann ich jederzeit zurückgreifen, wenn nicht gerade ein aktuelles Thema auf den Tisch kommt.
Wenn Sie verschiedene Blogs betreiben oder ein Blog mit mehreren Autoren betreuen, lohnt es sich, einen detaillierten Redaktionsplan zu erstellen. Eine gute Vorlage finden Sie zum Beispiel im Blog Marketing-Wissen von Rita Löschke.
Schreibzeit fest einplanen
Die zweite Herausforderung besteht darin, das Schreiben zur Routine werden zu lassen. Betrachten Sie die Blogpflege als Teil Ihrer Unternehmensführung und dazu gehört, dass Sie Zeit fest dafür einplanen. Ihre Buchhaltung schieben Sie ja auch nicht auf die lange Bank.
Fürs Bloggen habe ich mir regelmäßige Termine im Kalender eingerichtet, die ich nur in Ausnahmefällen verschiebe. Mit einem begrenzten Zeitbudget im Hinterkopf fällt es mir viel leichter, die Textarbeit nicht ausufern zu lassen.
Textstruktur skizzieren
Eine Technik, die mir hilft, meine selbstgesetzte Deadline einzuhalten, ist das Formulieren entlang eines inhaltlichen Gerüsts. Bevor ich mit dem Schreiben eines Textes beginne, notiere ich die wichtigsten Aspekte, die Kernthesen und das Fazit, ordne sie und strukturiere den Text so vor.
Danach formuliere ich die Punkte aus – möglichst in einem Rutsch und ohne zwischendurch an den Anfang des Textes zurückzuspringen. Erst dann lese ich mir den Text einmal durch und prüfe, ob inhaltlich alles stimmig ist.
Meist entstehen jetzt auch erst Überschrift und Zwischenüberschriften. Ist der Text komplett, kopiere ich ihn in den WordPress-Editor, optimiere ihn für Suchmaschinen, füge ein Bild ein und prüfe das Layout in der Vorschau. Sind genug Absätze und Überschriften vorhanden? Stimmt der Umbruch?
Wenn möglich, lasse ich den Artikel bis zur Endkorrektur ein paar Stunden oder auch über Nacht liegen. Alles in allem sollte Sie so für einen Artikel im Schnitt nicht mehr als zwei Stunden brauchen. Weitere gute Tipps gibt Martin Brendel in seinem Artikel „Wie schreibe ich einen guten Blog in 2 Stunden?“.